Mittwoch, 31. Dezember 2008

Stimmungsbild Weihnachtsferien auf der Farm





Nach dem Weihnachtsfest sind viele Kinder zu ihren Familien gefahren, fast die Hälfte der Kinder fehlt. Und die Kinder hier genießen die Ferien: lange schlafen, am Vormittag ein bisschen für die Schule üben, dann draußen herumtollen (leider noch ohne Schnee), jeden Abend Filme anschauen und dazwischen faulenzen.

Ich versuche, den Kindern etwas Abwechslung anzubieten: Leiberln batiken, Kapperln bemalen, Eislaufen gehen, Ausflüge zum Schnee, gemeinsames Laufen, Tennis spielen, Programm in der Bibliothek, Diaabende mit allen Fotos, die ich in diesem Jahr gemacht habe.

Und ich freue mich, an den Traditionen hier teilnehmen zu können. Nach dem „Colinde-Singen“ (Weihnachtslieder) wird jetzt das alte Jahr ausgesungen. Auch da laufen die Kindergruppen von Haus zu Haus und singen, läuten mit Glocken und schnalzen mit den langen Peitschen. Überhaupt wird seit Weihnachten dauernd und überall geschnalzt. Und heute haben mich die Peitschenschnalzer um 5 Uhr aufgeweckt! Aber so konnte ich wenigstens wieder einmal in Ruhe Tagebuch schreiben.

Auch wir im Maria Magdalena genießen die freien Tage. Ich bin zwar untertags meistens auf der Farm, aber am Abend komme ich, wir essen gemeinsam und dann spielen wir (Mikado, Domino, Remy) oder schauen uns mit dem Laptop einen Film an. Echt gemütliches Familienleben.

Seit 2 Tagen wird die Silvesterfeier (revelion) groß vorbereitet. Wir haben 7 größere Jugendliche aus der Farm und drei Bekannte von Marin aus dem Dorf eingeladen. Da brauchen wir ein tolles Menü! Zuerst waren wir mit meinem Auto in der Stadt einkaufen und jetzt wird fast rund um die Uhr gekocht: Sarmale, Salat de boef; zwei Torten, und Apfelkuchen (placinta de mere). Ich steuere eine Fischsuppe aus drei riesigen Karpfenköpfen bei und einen Obstsalat. Und das gemeinsame Kochen ist ein Riesenspaß. Da rennt der Schmäh, vor allem, wenn Marin oder Madru anfangen von ihrer Arbeit zu erzählen und ihre Kollegen nachmachen.

Ich beobachte gerne die Sozialstruktur in meiner neuen Familie hier. Die fünf Burschen sind 22 und 23 Jahre alt, einer ist 28. Und zwei der 22-jährigen haben so was wie Vaterfunktionen für die anderen übernommen, nur der 28-jährige steht sehr gut alleine da, manchmal ein bisschen zu sehr über den Dingen. Auseinandersetzungen laufen dann wirklich wie in anderen Familien ab. Und ich spiele auch brav meine Rolle mit und stell mich schlichtend und schützend zwischen die Streithanseln, oder stoppe einen „Vater“, wenn er sich zu lange über eine blöde Bemerkung eines „Sohnes“ auslässt. Wenn unsere Burschen dann zu den Kindern auf die Farm kommen, sind sie alle liebevolle große Brüder und Beschützer, manchmal auch streng zurechtweisend und für Ordnung sorgend.

So, das war jetzt ein kleiner Ausflug auf die große Spielwiese der Soziologie. Ich freu ich auf unsere Silvesterparty und bin schon neugierig, wie das so wird.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachten in Rumänien







Das waren jetzt also meine ersten Weihnachten fern der Familie. So alt musste ich erst werden, um auch das auszuprobieren. Und es waren sehr schöne Erlebnisse für mich.

Wochen vor Weihnachte beginnen die Proben für ein Weihnachtstück mit Mami Flori. Da spielen die Kinder von ganz klein bis zu den ganz Großen die Weihnachtsgeschichte mit tollen Kostümen, die wir teilweise selber gemacht haben oder aus unseren Kleiderspenden zusammengesammelt haben. Mami Flori ist da schon langbewährte Regisseurin und die Aufführungen (einmal vor Gästen und dann am Heiligen Abend) waren ein voller Erfolg.

Die Jugend studiert immer ein traditionelles Stück ein, diesmal war das eine Geschichte von Bären und Zigeunern. Da waren schon die Proben immer eine Riesenhetz und dann natürlich auch die Aufführungen. Dieses Erlebnis kann man leiden in Bildern nie so wiedergeben, wie es war. (Ich habe auch mit meiner Kamera gefilmt, kann den Film aber am Computer nicht öffnen. Vielleicht schick ich den Film später nach…)

Dann war ich im Kindergarten bei der Weihnachtsfeier. Die Kinder waren kitschig weihnachtlich als Engel und so angezogen, haben getanzt und Weihnachtsgedichte aufgesagt und dann ist der Weihnachtmann (moş craciun) mit Geschenken gekommen. Ich war alleine als Begleiterin in der Gruppe der Großen und bin von sechs Kindern als Mami beschenkt worden! – Und habe dann auch für sechs Kinder die Geschenke tragen dürfen!

In der Schule war ich auch in einer Klasse bei der Weihnachtsfeier. Da haben die Kinder von der Farm getanzt und getrommelt. Das war eine ganz eigenartige Feier: im Klassenzimmer, wo nur die Tische hinten zusammen geschoben waren, kaum weihnachtlich dekoriert und der Boden so was von dreckig! Ganz voll mit den Schalen von den Sonnenblumenkernen, die alle immer und überall knabbern!

Dann hat es eine Weihnachtsfeier im Kultursaal von Aricestii gegeben: „vis de iarna“. Das ist eine Initiative von Concordia und da treten immer mehrere Gesangsgruppen von den verschiedenen Schulen und eben Concordiagruppen auf. Und sogar der Bürgermeister war da!

Am 22.12. gehen die Kinder alle gruppenweise zum Beichten in die Kirche (und dort stehen sie Schlange mit anderen Beichtwilligen aus dem ganzen Dorf!), und am 23.12. holen sie sich das „heilige Brot“ – so was wie unsere Kommunion, die aber auch dir Kleinen bekommen, und ein Sackerl mit Geschenken.

Am 23. am Abend ziehen unsere Kinder in Gruppen mit Erziehern durch das Dorf und singen Weihnachtslieder bei den Häusern. Und bekommen überall Zuckerln und Schokolade dafür (da sind auch wir in unserem neuen Haus mehrmals besungen worden). Was die Kinder in diesen Tagen an Schokolade essen ist unglaublich!!!
Und dann kommen die Feiern am 24.12. Da gehen wir um 18 Uhr in die festlich geschmückte Kapelle, dann wird beim bunt blinkenden Weihnachtsbaum und der großen Krippe im Freien gesungen und dann gibt es Spektakel im Saal: da treten die verschiedenen Bläsergruppen auf, die Gitarrengruppe, Kinder singen oder sagen Gedichte auf, und das Weihnachtsstück wird aufgeführt. Dann gehen alle in ihre Häuser und warten auf den Weihnachtsmann.

In unserem Haus haben wir bis 22.30 gewartet. Wir waren das letzte Haus. Auch unsere Jugendlichen hier warten ungeduldig wie die Kleinen. Wir haben dann noch mit dem Weihnachtsmann ein Glaserl Wein getrunken und dann endlich unser Festessen gegessen: Sarmale mit Mamaliga!

Und am 25.12. war dann großes Weihnachtsfest mit Liturgie mit dem Pater im COC. Von allen Seiten sind die Kinder von Concordia mir Reisebussen angereist gekommen. Der Sportsaal war gesteckt voll! Und es war eine schöne Messe mit viel weihnachtlichem Spektakel anschließend. Und ich freu mich jetzt immer, wie viele Kinder ich schon kenne, nicht nur die von der Farm!

Zwei Tage der Konzentration







Zwei Tage Karate mit Ewald Roth (was er neben vielen Staatsmeistertiteln alles gewonnen hat, steht im Internet) – das war unglaublich, mit welcher Konzentration dieser Haufen von 58 Kindern zwischen 7-22 Jahren bei der Sache war! Ewald kommt schon seit vielen Jahren 1-2x auf die Farm und macht mit unseren Kindern Karate. Und manche Kinder sind schon richtig gut! Einige haben schon orange oder gelbe Gürtel, aber auch die Kleinen mit den weißen Gürteln sind voll motiviert und ganz bei der Sache. Die Ruhe und Ernsthaftigkeit, die die Kinder da lernen, fehlt vielen halt sonst im Alltag. Aber ein bisschen was bleibt sicher immer hängen.
In den Tagen danach haben zwar einige von den größeren Mädels über Muskelkater gejammert – aber vielleicht nehmen sie das zum Anlass, sich wieder mehr zu bewegen. Viele Kinder machen zwar auch das Jahr über Karate mit einem rumänischen Trainer, aber die Großen warten immer nur auf Ewald.

Und wie immer ist Ewald nicht mit leeren Händen gekommen und hat am Schluss alle mit Weihnachtsgeschenken (Karateanzüge, Handschuhe, Blinkkulis,..) überhäuft.

Ewald ist ja nicht der Einzige, der immer wieder nach Rumänien kommt, um hier mitzuhelfen oder Abwechslung in den Alltag der Kinder zu bringen. Es ist für mich immer wieder eine Freude zu sehen, wie viele Menschen Concordia etwas von ihrer Zeit schenken oder auch Geld oder Sachen in Österreich sammeln, das dann den Kindern hier mehr Möglichkeiten eröffnet.

Neben dem Training mit den Concordiakindern macht Ewald auch noch einiges Anderes, so zum Beispiel hat er die nächste Karate-EM nach Wels geholt.
Wenn´s wen interessiert: http://www.em2009.at/

Montag, 22. Dezember 2008

Eine neue Aufgabe









Jetzt, wo ich schon ans Abschiednehmen denke, habe ich eine neue Aufgabe bekommen, die mir den Abschied von der Farm noch schwerer machen wird.

Ich bin in ein neues Haus übersiedelt, ins „Maria Magdalena“. Das liegt außerhalb der Farm, ca. 500m entfernt. Das hat einem deutschen Schwesternorden gehört und wie ich gekommen bin, haben hier die Schwester Maria aus Deutschland und Liz aus England gewohnt. Liz war Erzieherin auf der Farm und die Schwester war der gute Engel des Dorfes. Wo immer jemand Hilfe gebraucht hat, eine Familie vor dem gewalttätigen Vater flüchten musste oder kleine Kinder den ganzen Tag alleine zu Hause waren, das Haus der Schwester war für alle offen.

Jetzt war die Schwester aber schon alt und ist im September in ein anderes Ordenshaus übersiedelt – und Liz ist mitgegangen. Und die Farm hat das Haus übernommen. Und weil es für ein Haus nicht gut ist, wenn es leer steht (und überhaupt hier in Rumänien…), hat Irina die Idee gehabt, ein paar Leute von der Farm hierher zu übersiedeln. Diese Leute waren Lukas, ein Volontär aus dem Waldviertel, Walter, unser Tischler aus Wien, und eben ich. Und weil einige Burschen in einem Haus mit schimmligen Wänden gewohnt haben, haben wir die auch gleich mitgenommen.

Zuerst habe ich das Haus eingerichtet und wieder bewohnbar gemacht: Senkgrube ausleeren lassen, Heizkörper richten lassen, kaputten Eiskasten austauschen, großen Tisch und viele Sessel besorgen, kaputte Wasserhähne richten lassen,… Und dann habe ich noch einen Babyhund vor unserer Türe gefunden und gleich adoptiert. Sie heißt „Şoaretiţa“ (Mäuschen), wir rufen sie „Ratte“.

Jetzt wohne ich also mit 5 rumänischen Burschen und zwei Österreichern hier im Maria Magdalena. Wir haben jetzt einen blinkenden Christbaum im Wohnzimmer, einen Blinkstern am Balkon, viele Weihnachtsgirlanden überall im Haus, immer laute Musik (jetzt Weihnachtslieder, dann wird es wahrscheinlich wieder Manele sein), einen riesigen Hund, Blacky, der ins Gulasch kommt, wenn er wen beißt oder unsere Ratte frisst, Unmengen von Schuhen im Vorzimmer und immer volle Kochtöpfe mit Ciorba oder Eintöpfen am Herd stehen. Also volles Leben!

Wir sind eine Wohngemeinschaft, dass heißt, ich bin nicht die Erzieherin dieser Burschen, die sind für sich selbst verantwortlich. Sie machen das auch ganz super! Kochen, Putzen, kaufen ein, servieren mir das Essen (und umgekehrt). Die verwöhnen mich im Moment total. Mal sehen, wie lange diese Bgeisterung anhält.

Hier und da muss ich sie ein bißchen zur Ordung rufen, aber wir haben vor allem viel Hetz miteinander. Und ich verstehe sie!!!!

Wir haben natürlich ein Eröffnungsfest gemacht, wo dann jede Menge Jugendliche von der Farm hier waren. Ich haben Steirisches Wurzelfleisch gekocht, Rafaela einen Schokoladekuchen, dann gab es jede Menge Cola, Bier, Hauswein und richtigen Wein, Chips, Popcorn, laute Musik,… Es war ein Superfest! Alle haben versprochen bald wieder zu kommen!
Und da soll ich jetzt in einem Monat heimfahren…….

Keine Sorge, ich komme eh.

Samstag, 13. Dezember 2008

Probealarm auf der Farm







Im Sommer hat es ja einmal gebrannt bei uns. Da hat das trockene Gras irgendwo außerhalb der Farm Feuer gefangen und der Wind hat das rasend schnell verbreitet. Und dann ist das Feuer bis knapp vor unser Holzlager gekrochen gekommen, bevor wir es löschen konnten. Und das war ein ziemliches Chaos. Aber es ist zum Glück alles gut gegangen.
Und so hat unsere Leitung beschlossen, wir müssen auf ein Feuer besser vorbereitet sein. Leider hat es bis zur Umsetzung bis jetzt gedauert, und jetzt ist Winter.
Also haben wir uns gestern am Vormittag zuerst alle, mit den Kindern, in der Sporthalle getroffen, um einmal Grundsätzliches über Feuer und das richtige Verhalten bei Feuer zu hören. Inzwischen hat es draußen zu schütten begonnen. Das konnte uns nicht abhalten, dann einen Probealarm durchzuführen.
Alle in ihre Häuser. Wenn die Kapellenglocke läutet, ist Feueralarm. Wir warten angezogen bei geschlossener Türe, weil der Wind so bläst, und hören nichts. Zum Glück läuft dann einer durch, der „Feuer!“ schreit. Also stürmen wir hinaus in den Regen auf den Sportplatz. Dort wird überprüft, ob alle da sind. – Passt.
Die inzwischen patschnassen Kinder dürfen mit einigen Mamis in ihre Häuser zurück und die anderen lernen und üben weiter.
Jetzt wird der Regen langsam zum Schneeregen, ein eisiger Wind pfeift. Wir probieren Feuerlöscher aus (hab gar nicht gewusst, dass das so eine Staubwolke wird!). Und dann dürfen wir auch noch mit Wasser spielen. Wir lernen, wie man den Hydranten aufsperrt, Schlauch ausrollt, ansteckt, Wasser aufdrehen, Probespritzen. Ist total wichtig, ich hab das Alles auch noch nie gemacht. Und wir sind mit so viel Eifer dabei, dass uns der Schneeregen fast nicht stört.
Aber der nächste Probealarm soll dann im Sommer sein.
Inzwischen hat sich das Wetter entschieden, seit heute Früh schneit es!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Staatsfeiertag









Rumänien hat seinen Staatsfeiertag am 1.12. Ich wollte wissen, warum dieses Datum. Da hat Ferdinand 1. 1918 Rumänien zu einem Staat vereinigt. Haben mir die Jugendlichen erklärt. Habe ich aber nirgends so genau gefunden.
Egal, wir haben gefeiert. Mit zwei Autos und 12 Kindern von der Farm sind wir nach Ploiesti gefahren und haben uns die Reden, die Parade von Militär und Polizei und einige Folkloredarbietungen gegeben. War recht nett, vor allem den Kindern hat es gefallen.
Die Voluntäre wollten dann noch eine rumänische Fahne klauen, die waren aber entweder zu gut bewacht oder zu hoch. Aber bis sie ihr Jahr zu Ende ist, werden sie schon noch zu einer Fahne kommen.

Sonntag, 30. November 2008

Tag der ErzieherInnen







So wie es einen Muttertag, Vatertag, Tag des Kindes, Frauentag,… gibt, haben wir auch einen Tag der ErzieherInnen – ziua educatorului. Da kommen alle ErzieherInnen von Concordia im COC (=„Stadt der Kinder“ in der Nähe von Ploiesti) zum Feiern zusammen: das war ein lustiger Abend mit Spielen, Musik, Tanzen und Essen und Trinken. Und einigen Ehrungen von besonderen ErzieherInnen und Voluntären. Und ein paar netten Worten von unseren Chefs.



Als Aufgabe hatte jedes Haus von Concordia ein anderes Haus vorzustellen. Das mussten dann die anderen erraten und hat dieses Haus auch noch ein Geschenk bekommen. Wir von der Farm mussten das Lazarvorstellen. Wir haben das als kleines pantomimisches Theaterstück gemacht. Am lustigsten waren die Proben. Wir konnten nie eine vernünftige Probe durchziehen, weil sich alle wie unsere Kinder aufgeführt haben – ziemlich blöd halt… Also war unsere Vorführung dann teilweise sehr spontan improvisiert. Aber es wurde (natürlich!) erraten und wir waren eindeutig die Besten!!!!! (nach farminterner Wertung).
Und als Geschenk haben wir Costin einen Geschenkkorb überreicht mit lauter Produkten von der Farm – und mit einem Sackerl voll mit sauberer Luft von der Farm.



Beim Tanzen habe ich endlich richtige rumänische Kreistänze gelernt! Und gleich vier verschiedene an einem Abend. Ich hoffe, ich habe bald wieder Gelegenheit, meine Tanzkenntnisse zu vertiefen, sonst merk ich mir das nicht.



Das Essen war auch hervorragend, da hat jedes Haus etwas mitgebracht: Salate, Aufläufe, Schnitzel (richtige, nicht die mit Wurst, die es immer bei uns auf der Farm gibt), und sooo viele gute Nachspeisen. Nur mit den Weinen, die es da immer gibt, kann ich mich nicht anfreunden. Die sind immer grauslich süß!



Die Stimmung war total lustig. Vor allem beim Tanzen waren alle richtig ausgelassen. Ich habe mich bei diesem Fest das erste Mal in die Gemeinschaft der rumänischen ErzieherInnen integriert gefühlt. – Spät, aber doch.

Montag, 24. November 2008

Schnee am Schwarzen Meer














Das war wieder ein Wochenende der besonderen Art. Nachdem uns der Wetterbericht von den Bergen abgehalten hat (Schnee und Sturm), sind wir diesmal in die andere Richtung gefahren, zum Meer. Da war der Wetterbericht für Samstag zwar auch sehr schlecht, aber Sonntag sollte schöner werden.
Rafaela und Maria (unsere neuen Voluntärinnen), Walter (Tischler aus Österreich) und ich als Fahrerin sind mit meinem Auto am Samstag bei strömendem Regen Richtung Meer losgezogen. Vor uns war der Himmel immer ein bisschen heller, wir haben das schöne Wetter aber nie eingeholt. Nach 4 Stunden Fahrt auch in Constanta, unserem Ziel am Schwarzen Meer, strömender Regen und Sturm.
Nach einem sehr guten türkischen Essen (die Türkei ist ja nicht weit) suchen wir uns ein billiges Hotel (Hotelul Tineretului ist sehr zu empfehlen) und streunen dann durch die dunkle, regnerische, stürmische Stadt. Ist aber trotzdem lustig. Große Wellen am Meer, die gegen die Kaimauer donnern. Kaum Leute unterwegs. Und dann hat es zu schneien angefangen! Einrichtig dichtes Schneegestöber war das! Und bald ist der Schnee auf den Autos liegen geblieben! Schnee am Meer! Faszinierend! Bis wir dann ganz durchgeweicht und halb erfroren ins Hotel zurückgewandert sind. Nach einer herrlich heißen Dusche schaut die Welt wieder ganz anders aus. Wir haben uns in der Hotelbar zwei hervorragende Flaschen Wein aus der Gegend (Murfatlar) genehmigt und Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, der ja laut Wetterbericht sonnig werden sollte….
Und wirklich – wir wachen bei glasklarem blauem Himmel auf! Und alles ist weiß überzogen – nicht viel, aber doch weiß! Und eiskalt und stürmisch. Herzhaftes Frühstück im Hotel (verschiedene Eierspeisen mit Speck, Käse und so). Dann schaun wir uns bei Tag an, wo wir gestern im Finstern herumgestapft sind. Einsame Strände, die Wellen rollen weit hinauf. Das Jugendstilcasino am Kai wird angeblich endlich renoviert. Im Aquarium wärmen wir uns wieder auf, Aug in Aug mit recht ansehnlichen Schwarzmeerfischen. Mir gefällt Constanta sehr gut. Und im Winter haben Städte am Meer einen ganz eigenen Reiz.
Dann führe ich meine Reisegruppe nach Mamaia, der größten Hotelstadt an der rumänischen Küste. Ich war schon einmal im Sommer hier, jetzt ist alles ausgestorben, am Strand noch zwei einsame Spaziergänger außer uns. Das Wasser ist ganz klar, und so viele Muscheln am Strand, und gestrandete Quallen (die aber nicht nesseln – hab’s im Sommer ausprobiert). Leider gibt es kein offenes Kaffeehaus – es gibt eigentlich überhaupt nichts Offenes.
Weiter geht es Richtung Norden, immer am Meer entlang (oder zumindest so nahe es geht), super Straße, durch urige Straßendörfer, nette kleine Bauernhäuser, lehmverputzt. Dann ein Wegweiser zu einer Ausgrabungsstätte – Ceata Histria. Wenn wir schon in der Nähe sind, dann schaun wir uns auch das an. Durch eine Schilfebene, zwischen zwei Seen hindurch, dann auf einem kleinen Hügel am Meer die Ruinen einer antiken griechischen dann römischen Stadt, daneben ein Museum mitten in der Gegend von Nirgendwo. Beim Eingang sitzt wer, wir zahlen Eintritt. Im Museum ist es schön warm – ein tolles modernes Museum! Auch die Ausgrabungen sind super hergerichtet, überall Beleuchtung, Wege. Nur das Klo im Museum ist gesperrt. Und das Ausweichklo ist echt urarg! So ein Klo haben wir alle noch nie gesehen! Und gerade deswegen müssen wir es alle ausprobieren. Lauter Hockklos, ohne Türen, alles verrostet. Ich habe von meinem Klo aus den besten Blick auf die Ruinenstadt, einschließlich Storchennest.
Und weiter geht es nach Norden. Es hat 4°, die Sonne scheint, der Wind pfeift. Wir kommen nach Babadag (Elisabeth, ich habe an dich gedacht!). Es wird hügeliger, in den Eichenwäldern liegt viel Schnee.
Tulcea ist unser nächstes Ziel, der Donauhafen, von wo alle Donaukreuzfahrtsschiffe losfahren. Wieder kein Mensch am Kai, aber endlich ein offenes Kaffeehaus. Unser Mittagessen besteht aus je zwei Mehlspeisen und heißer Schokolade bzw. Kaffee.
Weiter geht es am Schilfgürtel der Donau entlang nach Westen. In den Dörfern sind viele Häuser mit Schilf gedeckt. Die Wasserflächen glitzern in der Abendsonne, das Schilf leuchtet rot – eine herrliche Abendstimmung!
Um 10 Minuten versäumen wir den Sonnenuntergang bei unserer Donauüberfahrt mit der Fähre nach Braila. Dann wird es schnell finster und wir finden nicht die richtige Ausfahrt Richtung Buzau. Mein Beifahrer findet dann einen „Schleichweg“ auf die richtige Straße – eine Gatschstraße mit großen Lacken, wo ich nie weiß, wie tief sie sind, tw so tiefer Gatsch, dass ich Angst habe, stecken zu bleiben, alles um uns total finster, und das fast eine Stunde lang! Ein Mann mit einer Axt mitten im Nirgendwo regt die Mädels auf den billigen Plätzen zum Gruselgeschichtenerzählen an. War recht spannend, bis wir wieder Asphalt unter den Reifen hatten.
Straße weiter sehr gut, aber total finster und sehr eng. Ich häng mich an ein flotteres Auto an und rase mit 120 km/h durch die Dunkelheit, in den Ortschaften bremsen wir uns auf 100 km/h herunter. Und so geht es über 1 Stunde lang. Dann eine größere Stadt – endlich Buzau – aber dann noch einmal so lange bis nach Ploiesti. Um 21 Uhr waren wir wieder auf der Farm – sehr müde aber es war ein super Wochenende!
Gefahrene km: 780

Freitag, 7. November 2008

Der ganz normale Wahnsinn...

Ich war wieder einmal Nachtmami in meinem Haus. Und es war wirklich lustig. Zum Glück hab ich so gute Nerven und kann mit den Kindern jetzt auch schon Schmäh führen.
Also…
Ionela macht das Abendessen – Erdäpfelsalat mit viel Gemüse – super gut! Wir gehen in die Kapelle, dann essen wir gemeinsam. Nach der üblichen Medikamentenverteilung gibt es als Nachspeise wieder einmal eine Kokosnuss. Das Aufmachen ist immer sehr spannend.
Dann wollen alle und noch mehr bei mir Deutsch lernen. Schließlich bleiben drei übrig: Mit Ionela übersetze ich einen Brief, mit Elena und Gabara über ich die Vergangenheit (Was hast du heute gemacht?). Die anderen spielen im Bubenzimmer UNO bis einer weint. Ich hau den Schuldigen hinaus. Der schmollt zuerst und zeichnet dann. Dann führt sich Josif blöd auf, ich hol ihn ins Wohnzimmer und geb ihm die Legosteine. Sandu kommt mit zwei anderen Jugendlichen und will sich auf meinem Laptop Fotos anschauen. Ionela muss noch schnell den Brief fertig eintippen. Zwischendurch wieder einige Sätze für meine 2 Lernwilligen. „ Jugendliche kommen, sie bitten um den Schlüssel zur Kommunitate, weil sie ins Internet wollen – „In 10 Minuten…“ – Diashow im Laptop einrichten. UNO-Karten einsammeln. Josif und Daniel duschen schicken („Wo ist mein Handtuch?“ „Ich hab keine Zahnbürste!“). Wieder 2 Sätze auf Deutsch – die Beiden wollen aber immer unterschiedliche Sätze, weil sie ja Verschiedenes erlebt haben. Daniel und Josif streiten in der Dusche – ich beende das Duschen, ab ins Zimmer. Die Nächste zum Duschen („Wo ist meine Zahnbürste?“). DeutschschülerInnen sind fertig, schauen such Fotos mit (neue Diashow einrichten). Ich sperr die Kommunitate für die Jugendlichen auf („Aber nur eine Stunde!“). Diashow ist fertig, Laptop wegräumen. Rahela aus der Dusche holen. Die nächsten zwei Buben (7 und 9 Jahre) sind dran. Neue Handtücher suchen. Sie rennen nackert herum und ärgern die Mädchen. Wem gehört die schmutzige Unterhose im Bad? „Dem Daniel“ – „Nein mir nicht. Dem Josif“ – „Nein, ich hab meine hier“ – „Marian?“ – „Meine liegt auf der Heizung“ – „Also doch Daniel“ – „Ja, ist doch meine“. „George tu weiter!“ Elena wartet vor der Badezimmertür und schimpft die Buben.
Mandru kommt und bringt mir zwei selbstgemachte Palatschinken. Ich werde sie morgen zum Frühstück essen.
Die Buben sind fertig, das Bad schwimmt, Elena geht mit den Socken hinein. „Wo sind deine Schlapfen?“ – „Ich fürchte mich alleine im Bad. Geh bitte mit!“ Kommt überhaupt nicht in Frage! George will eine Gesichtcreme – finde ich nicht. Marian und George rollen sich voll mit Deo-Roll-On ein.
Die Buben liegen im Bett, ich sing ihnen ein Gutenachtlied vor.
Elena ist fertig und will eine Körpercreme – hab ich nicht. Elena will Rahela aufs Klo schicken, die schlaft aber schon. – „Lass sie schlafen, ich geh später mit ihr“. Elena will jetzt den Kakao für das Frühstück machen. „Geh jetzt bitte ins Bett!!!!“
Ionela kommt und will um 5:15 geweckt werden. Ich räum meinen Laptop weg, hau die Jugendlichen aus der Kommunitate („Danke für das Internet! Gute Nacht“ – Unglaublich wie flott und nett die gehen!), hol mein Bettzeug und den Wecker.
Gerasela kommt heim, dreht im Mädchenzimmer das Licht und das Radio voll auf. Ionela faucht sie an.
Ich mach den Kakao und eine Mischung aus Halva und Margarine für´s Frühstück, räum das abgewaschene Geschirr weg, beschrifte die Essensprobe, häng die heruntergefallenen Jacken wieder auf (wir haben noch immer keine ordentlichen Haken!), mach mein Bett. Das Bad ist wieder trocken, ich geh Zähneputzen. Dann führ ich Rahela, Josif und Daniel nacheinander auf´s Klo und wieder ins Bett zurück, damit sie sich nicht verlaufen.
Im Bett schreib ich den Rapport (Josif hat keine Zahnbürste, Außenbeleuchtung ist kaputt), lerne 2 Seiten Vokabel, schreibe Tagebuch.
Es ist 23:30. Ich mag meine Kinder! Gute Nacht.

Montag, 3. November 2008

Herbstliches Rumänien










Die letzten Tage war das Wetter traumhaft schön. Fast immer über 20°, kaum Wind, die Bäume lassen ihre letzten Blätter zu Boden segeln. Und in der Ferne winken die Berge, an manchen Tagen zum Greifen nahe!


Also bin ich am Samstag wieder in die Berge aufgebrochen, diesmal mit Ionuţ, einem 13-jährigen Buben aus "meinem" Haus. Der hat sich riesig gefreut, ist herumgetollt wie ein junger Hund - vorgelaufen, überall hinaufgeklettert, und ist dann auf irgendeinem Baum oder Felsen gesessen und hat auf mich gewartet. 1 Stunde vor dem Ziel ist er mir dann eingegangen. Ich hab ihn mit Schokolade wieder auf die Beine gebracht, und dann waren wir eh bald bei den "Babele", den tollen Steinformationen oberhalb von Buşteni. Über die herrlich weiten Wiesen auf der Hochebene sind wir dann zu einem anderen Abstieg gewandert, dann durch hohe Latschenwälder und dann sehr steil wieder hinunter, immer mit Aussicht auf Buşteni tief unter uns. Dieser Weg war auch für mich neu, und auch gar nicht so leicht zu finden, aber es hat sich wieder einmal voll ausgezahlt.

Am Sonntag war ich dann alleine unterwegs, wollte einen neuen Weg mit dem Auto in ein Seitental finden - hab es nach 10km ärgste Schotterstraße aufgegeben. Ich bin dann so durch die Gegend gegondelt und bin jedem interessanten Wegweiser gefolgt. Durch Moreni, einer richtigen Zigeunerstadt: sehr viele Pferdewagen (caruţe), laute Musik aus den Häusern (die Rumänen machen immer viel zu laute Musik!), Frauen mit bunten Röcken und Kopftüchern, Männer mit schwarzen Hüten, viele Holz- und Steinlager, einige tolle risige Häuser, viele schäbige Barackenhäuser. Dann ein Stausee in traumhaft schöner Lage, überhaupt nicht ins Leben der angrenzenden Stadt integriert - nur steile Wiesenufer. Entlang der Straße verkaufen die Leute Äpfel, Birnen, Ţuica und Honig. Mittagspicknick auf eine Hügel hinter eine Nonnenkloster ganz aus Holz. Kleinlastler voll Weißkraut - die Leute kaufen das Kraut säckeweise oder füllen den Kofferraum vom Auto voll mit Kraut. Pferdewagen mit riesigen Heuladungen. Eine total kitschige Kirche, wo alle Bilder mit Leutgirlanden umrandet sind. Zur Jause ein hervorragendes "Mauserl" aus einer Konditorei. Teilweise so schlechte Straßen, dass ich Angst um mein Auto hab (dass ich mit der Bodenplatte hängen bleib), dann aber auch meine erste ganz neue Straße hier in Rumänien (immerhin 20km lang). Hügel voll mit Bohrtürmen. Die größte Stopptafel der Welt. Und immer wieder hab ich Autostopper mitgenommen - ist auch immer nett, mit den Leuten zu plaudern.

Wieder zurück auf der Farm habe ich meine drei Kleinen aus meinem Haus zu einem Spaziergang zum Fluss mit Lagerfeuer und gegrillten Schokobananen eingeladen. War ein wunderschöner Tag!!!!

Montag, 27. Oktober 2008

Hochzeit auf Rumänisch





Eine Tochter unserer Landwirtschaftsmami hat geheiratet und ich war mit meinem alten Auto Chaufeurin für die Familie. War sehr interessant, diesen agnzen Tag mit der Familie zu erleben.

Um 10 Uhr war Termin am Standesamt. Wir haben im Haus der Braut zusammengewartet. Der Bräutigam ist aus dem Nachbarort, die Freunde aus diesam Ort sind mit einem großen Reisebus gebracht worden. Die standesamtliche Trauung im Rathaus hat der Bürgermeister gemacht und es hat keine 10 Minuten gedauert. Der Bürgermeister hat das sehr locker gemacht und recht Schmäh geführt während seiner Amtshandlung. Dann ist die Braut mit Unmengen Blumen überhäuft worden, wir haben mit Süßwein angestoßen und Schockolade wurde verteilt.

Wieder beim Haus der Braut war beim Eingang ein Kübel mit Wasser postiert, in den jeder, einen Geldschein als Eintrittsgeld einwerfen mußte (als erster der Bräutigam). Dann haben wir eine Vorspeise bekommen (Wurst, faschierte Bällchen, Käse, Paradeiser, Gurke, Oliven und viel Ţuica), dann wurde getanzt (die ganze Zeit über war Musik in voller Lautstärke - rumänisch halt...) und dann hat es die Hauptspeise gegeben: gebratenes Fleisch mit Erdäpfelpüree und wieder Ţuica.

Bis 15 Uhr hab ich mich dann ausreruht, dann war Termin beim Fotografen - jetzt schon in voller Montur (das übliche, sehr teure und kitschige Brautkleid).

Dann hab ich schnell noch einen Chaufeurjob für die Farm erledigt und war wieder rechtzeitig für die Abfahrt zur Kirche zurück.

Die Zeremonie in der Kirche war auch recht locker. Auch der Pope war sehr gut aufgelegt. Eine wichtige Rolle hat eine kleine Fichte mit einem weißen Tuch gespielt, die immer vor dem Brautpaar hergetragen wurde. Und niemand konnte mir sagen, was das soll!

Es gibt auch so was wie eine Kommunion: da füttert der Pope zuerst den Bräutigem dann die Braut mit in Süßwein getunkten Biskotten. Gesungen und gebetet hat nur der Pope abwechselnd mit einem Vorbeter. Sonst stehen alle nur herum. Dann werden alle möglichen Sachen geküßt (die Kronen, die Bibel, die Ikonen), dann gehen alle 3x um den Altar herum (vorne weg zwei Burschen mit der Fichte) und dann bedankt sich das Brautpaar mit Küsschen bei allen.
Zum Abschluss haben wir wieder alle Schokolade bekommen.

Die Festtafel war in einem kahlen Saal, rundherum Heurigentische mit halbverwelkten Blumen geschmückt (von der letzten Hochzeit?). Beim Eingang gab es "Champagner" mit Biskotte zum Eintauchen. Dann wieder die gleich Vorspeise und immer wieder Tanz zur Livemusik (irre laut!!!). Und zum Trinken gab es Wasser, Cola und Ţuica. Ich bin um 11 Uhr abgerauscht, mußte aber vorher noch mein Geldgeschenk abliefern - die Geldgeschenke werden dann allen bekanntgegeben, und damit in die Höhe lizitiert!

Insgesamt war es ganz nett, aber viel zu laut. Unterhalten konnte man sich nur, wenn man sich ins Ohr geschrien hat!

Sonntag, 19. Oktober 2008

Erntedank














Also wieder ein großes Fest bei uns: Irina hat die Idee der Erntedankfeste in Österreich so gut gefallen, dass sie das heuer auch bei uns feiern wollte.

Pater Georg und Ruth sind mit vielen Gästen gekommen. Das Wetter war strahlend schön! Wir haben Messe in der Kapelle gefeiert, die üblichen Vorführungen der Kinder waren alle im Freien, auch die Tafel war draußen. Wir haben eine neue Gruppe LFS-Schülerinnen mit Leherin, die ganz tolle Dekorationen gebastelt haben und uns auch beim Essen mit einer österreichischen Spezialität (Erdäpfel-Krautrouladen) und einem bunten Krautsalat verwöhnt haben. Und dann hat es herrliche Kuchen aus der Bäckerei gegeben.

Es war diesmal nicht ganz so hektisch, wie beim "vis de vara", weil auch nicht so viele Gäste da waren. War ja vor allem ein Fest für uns hier auf der Farm mit allen Früchten der Farm. Und es ist viel Essen übriggeblieben, über das wir uns auch noch morgen stürzen können.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Meine Arbeit auf der Farm




Nach einem herrlichen (heißen) Sommer ist es jetzt schon ziehmlich heftig Herbst geworden. Wenn es bie uns herunten regnet, schneit es schon auf den Bergen - und dann lechten sie wieder strahlend weiß zu mir in die Ebene herunter. Ich war aber auch schon oft dort oben. Die Berge Rumäniens sind wirklich ewas Besonderes - am Besten Kommen und anschauen!


Meine Atbeit hat sich nach dem Sommer auch verändert: Ich bin nicht mehr Nachterzieherin - war schon irgendwie traurig, mich von meinen Kindern verabschieden zu müssen. Aber ich geh weiter in mein Haus zum Essen und die neue Nachtmami ist ganz lieb. Also kann ich mich unbesorgt meinen neuen Aufgaben widmen.


Ich mach jetzt mehr Deutschkurse mit den Kindern, so auch täglich eine deutsche Spielstunde mit den Kindergartenkindern. Es ist immer sehr lustig, die Kindern können auch schon ein paar Worte, mal schauen, wie weit wir kommen. Dann schreib ich gemeinsam mit einer Kollegin ein deutsches Lehrbuch für Concordia, damit nicht alle neuen DeutschlehrerInnen alles neu erfinden müssen. Und dann bin ich zuständig für alle österreichischen Gruppen und Gäste, die uns besuchen kommen. Das macht viel Spaß, weil da ganz unterschiedliche und sehr interessante Leute herkommen. Im Moment ist nur noch eine andere Voluntärin aus österreich hier, da bin ich jetzt gefordert mit dem Übersetzen.


Ja, ja, die Sprache... Es geht so halbwegs, aber wenn wer schneller spricht, steig ich aus. Es fehlen mir auch noch sehr viele Wörter. Ich schreib zwar nach wie vor in mein Vokabelheft und lerne auch immer wieder, aber leider viel zu wenig. Aber so zum Plaudern geht es schon ganz gut. Und bei meinem letzten Flug von Österreich nach Rumänien habe ich mit einer rumänischen Familie ein bißchen geplaudert - und die haben dann gesagt, sie hätten geglaubt ich wäre Österreicherin...!


Schön langsam gehts für mich in den Endspurt - nur mehr drei Monate! Es fängt an, mir die Zeit davonzulaufen!!!

Donnerstag, 18. September 2008

Michelino war da!







Eine Woche lang durften 15 Kinder und ErzieherInnen mit Michelino, seiner Frau Manuela und der Assistentin Karolin ein Musiktheaterstück erarbeiten. Michael Widmer ist Clown und unterrichtet in Salzburg Instrumentenbau, Michaela unterrichtet Musikpädagogik. Sie kommen jedes Jahr zu Concordia und die Kinder empfangen die Beiden schon mit großer Begeisterung.
Wir haben Musikintrumente für die Aufführung gebastelt, die Geschichte von fünf Vögeln in Afrika spielerisch kennengelernt, die Kostüme dafür zusammengestellt, gemeinsam die Rollen entwickelt und dann eingeübt, die Lieder und Musikbegleitungen gelernt und weiter entwickelt, Bühnenbilder und Bühnenaufbau gemalt und gebastelt. Es war eine sehr lustige und kreative Arbeit und alle waren immer voll dabei – Klein und Groß. Auch alle ErzieherInnen haben mitgespielt.
Am letzten Tag hat es dann eine hervorragende und viel bejubelte Aufführung im Sportsaal gegeben. Und als Abschluss hat uns dann Michelino sein Clownprogramm vorgespielt.



Das war noch alles im Sommer...



Jetzt ist es um 20 Grad kälter, es regnet, die Kinder haben wieder mit der Schule angefangen - man kann wirklich sagen, der graue Alltag hat wieder begonnen. Brrrrrrrrrrrrrrrr

Mittwoch, 10. September 2008

Ferienaktivitäten








Vorige Woche hat bei uns auf der Farm ein Workshop für die Illustration eines Kinderbuchs stattgefunden. Zwei Illustratorinnen aus Österreich, Renate und Verena, haben zwanzig Kinder angeleitet, mit unterschiedlichsten Techniken Bilder für die Geschichte von Miki, dem Igelkind, zu basteln, malen, schneiden, reißen,....

Wir haben einen Riesenspaß gehabt, waren immer fürchterlich schmutzig, und die Ergebnisse sind super. Renate und Verena werden jetzt in Österreich die Bilder zusammensetzen und vor Weihnachten wird das Buch fertig sein. Es wird das Buch in Deutsch, Rumänisch und Russisch geben. Ich schreib´s euch dann, wenn es fertig ist. Vielleicht braucht wer ein nettes Weihnachtsgeschenk?

Mittwoch, 3. September 2008

Vis de vara - Traum eines Sommers
























Dieses Fest war am vergangenen Samstag auf der Farm. Es ist das größte Fest von Concordia. Da kommen alle Kinder, ErzieherInnen, Voluntäre (jetzige und ehemalige), Angestellte, FreundInnen und viele wichtige Personen von Concordia und auf dem Umfeld von Concordia zusammen zum Feiern.
Auf der Farm alufen für das Fest die Vorbereitungen bereits einen Monat vorher an: Da werden das große Festzelt und die kleineren Salettln aufgebaut, alles wird geputzt, das Gras geschnitten. Dann werden in der Bäckerei riesige Mangen Kuchen, Kleingebäck und dann kurz vorher Unmengen Brot gebacken. Die Tischler bessern kaputte Bänke aus, erneuern Holzstiegen und Zäune. Auch alle Häuser werden auf Hockglanz gebracht. Am Schluss schaut die Farm richtig gut aus! Dann wird noch alles mit Fähnchen und großen Plakaten geschmückt und die Farm ist bereit für 800-900 Gäste.
In der letzten Woche proben auch die Kinder jeden Tag: die Tanzgruppen, der Chor, das Orchester. - Alle zusammen sind jedenfalls ziehmlich geschlaucht am Ende der Vorbereitungszeit. Aber das Fest war dann wirklich gelungen!
Ab 2 Uhr sind die Leute eingetroffen, dann gab es Programm im Sportsaal, dann verschiedene Spiel- und Bastelstationen (auch eine Geisterbahn!), Essen im großen Zelt, weitere Vorführungen im Park, ein großes Lagerfeuer und Musik und Tanz bis in die Früh. Und dann brauchen alle fast eine Woche, bis sie sich wieder erholt haben. Und alle freuen sich schon auf das nächste "Vis de vara"!