Montag, 3. November 2008

Herbstliches Rumänien










Die letzten Tage war das Wetter traumhaft schön. Fast immer über 20°, kaum Wind, die Bäume lassen ihre letzten Blätter zu Boden segeln. Und in der Ferne winken die Berge, an manchen Tagen zum Greifen nahe!


Also bin ich am Samstag wieder in die Berge aufgebrochen, diesmal mit Ionuţ, einem 13-jährigen Buben aus "meinem" Haus. Der hat sich riesig gefreut, ist herumgetollt wie ein junger Hund - vorgelaufen, überall hinaufgeklettert, und ist dann auf irgendeinem Baum oder Felsen gesessen und hat auf mich gewartet. 1 Stunde vor dem Ziel ist er mir dann eingegangen. Ich hab ihn mit Schokolade wieder auf die Beine gebracht, und dann waren wir eh bald bei den "Babele", den tollen Steinformationen oberhalb von Buşteni. Über die herrlich weiten Wiesen auf der Hochebene sind wir dann zu einem anderen Abstieg gewandert, dann durch hohe Latschenwälder und dann sehr steil wieder hinunter, immer mit Aussicht auf Buşteni tief unter uns. Dieser Weg war auch für mich neu, und auch gar nicht so leicht zu finden, aber es hat sich wieder einmal voll ausgezahlt.

Am Sonntag war ich dann alleine unterwegs, wollte einen neuen Weg mit dem Auto in ein Seitental finden - hab es nach 10km ärgste Schotterstraße aufgegeben. Ich bin dann so durch die Gegend gegondelt und bin jedem interessanten Wegweiser gefolgt. Durch Moreni, einer richtigen Zigeunerstadt: sehr viele Pferdewagen (caruţe), laute Musik aus den Häusern (die Rumänen machen immer viel zu laute Musik!), Frauen mit bunten Röcken und Kopftüchern, Männer mit schwarzen Hüten, viele Holz- und Steinlager, einige tolle risige Häuser, viele schäbige Barackenhäuser. Dann ein Stausee in traumhaft schöner Lage, überhaupt nicht ins Leben der angrenzenden Stadt integriert - nur steile Wiesenufer. Entlang der Straße verkaufen die Leute Äpfel, Birnen, Ţuica und Honig. Mittagspicknick auf eine Hügel hinter eine Nonnenkloster ganz aus Holz. Kleinlastler voll Weißkraut - die Leute kaufen das Kraut säckeweise oder füllen den Kofferraum vom Auto voll mit Kraut. Pferdewagen mit riesigen Heuladungen. Eine total kitschige Kirche, wo alle Bilder mit Leutgirlanden umrandet sind. Zur Jause ein hervorragendes "Mauserl" aus einer Konditorei. Teilweise so schlechte Straßen, dass ich Angst um mein Auto hab (dass ich mit der Bodenplatte hängen bleib), dann aber auch meine erste ganz neue Straße hier in Rumänien (immerhin 20km lang). Hügel voll mit Bohrtürmen. Die größte Stopptafel der Welt. Und immer wieder hab ich Autostopper mitgenommen - ist auch immer nett, mit den Leuten zu plaudern.

Wieder zurück auf der Farm habe ich meine drei Kleinen aus meinem Haus zu einem Spaziergang zum Fluss mit Lagerfeuer und gegrillten Schokobananen eingeladen. War ein wunderschöner Tag!!!!

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