Ich war wieder einmal Nachtmami in meinem Haus. Und es war wirklich lustig. Zum Glück hab ich so gute Nerven und kann mit den Kindern jetzt auch schon Schmäh führen.
Also…
Ionela macht das Abendessen – Erdäpfelsalat mit viel Gemüse – super gut! Wir gehen in die Kapelle, dann essen wir gemeinsam. Nach der üblichen Medikamentenverteilung gibt es als Nachspeise wieder einmal eine Kokosnuss. Das Aufmachen ist immer sehr spannend.
Dann wollen alle und noch mehr bei mir Deutsch lernen. Schließlich bleiben drei übrig: Mit Ionela übersetze ich einen Brief, mit Elena und Gabara über ich die Vergangenheit (Was hast du heute gemacht?). Die anderen spielen im Bubenzimmer UNO bis einer weint. Ich hau den Schuldigen hinaus. Der schmollt zuerst und zeichnet dann. Dann führt sich Josif blöd auf, ich hol ihn ins Wohnzimmer und geb ihm die Legosteine. Sandu kommt mit zwei anderen Jugendlichen und will sich auf meinem Laptop Fotos anschauen. Ionela muss noch schnell den Brief fertig eintippen. Zwischendurch wieder einige Sätze für meine 2 Lernwilligen. „ Jugendliche kommen, sie bitten um den Schlüssel zur Kommunitate, weil sie ins Internet wollen – „In 10 Minuten…“ – Diashow im Laptop einrichten. UNO-Karten einsammeln. Josif und Daniel duschen schicken („Wo ist mein Handtuch?“ „Ich hab keine Zahnbürste!“). Wieder 2 Sätze auf Deutsch – die Beiden wollen aber immer unterschiedliche Sätze, weil sie ja Verschiedenes erlebt haben. Daniel und Josif streiten in der Dusche – ich beende das Duschen, ab ins Zimmer. Die Nächste zum Duschen („Wo ist meine Zahnbürste?“). DeutschschülerInnen sind fertig, schauen such Fotos mit (neue Diashow einrichten). Ich sperr die Kommunitate für die Jugendlichen auf („Aber nur eine Stunde!“). Diashow ist fertig, Laptop wegräumen. Rahela aus der Dusche holen. Die nächsten zwei Buben (7 und 9 Jahre) sind dran. Neue Handtücher suchen. Sie rennen nackert herum und ärgern die Mädchen. Wem gehört die schmutzige Unterhose im Bad? „Dem Daniel“ – „Nein mir nicht. Dem Josif“ – „Nein, ich hab meine hier“ – „Marian?“ – „Meine liegt auf der Heizung“ – „Also doch Daniel“ – „Ja, ist doch meine“. „George tu weiter!“ Elena wartet vor der Badezimmertür und schimpft die Buben.
Mandru kommt und bringt mir zwei selbstgemachte Palatschinken. Ich werde sie morgen zum Frühstück essen.
Die Buben sind fertig, das Bad schwimmt, Elena geht mit den Socken hinein. „Wo sind deine Schlapfen?“ – „Ich fürchte mich alleine im Bad. Geh bitte mit!“ Kommt überhaupt nicht in Frage! George will eine Gesichtcreme – finde ich nicht. Marian und George rollen sich voll mit Deo-Roll-On ein.
Die Buben liegen im Bett, ich sing ihnen ein Gutenachtlied vor.
Elena ist fertig und will eine Körpercreme – hab ich nicht. Elena will Rahela aufs Klo schicken, die schlaft aber schon. – „Lass sie schlafen, ich geh später mit ihr“. Elena will jetzt den Kakao für das Frühstück machen. „Geh jetzt bitte ins Bett!!!!“
Ionela kommt und will um 5:15 geweckt werden. Ich räum meinen Laptop weg, hau die Jugendlichen aus der Kommunitate („Danke für das Internet! Gute Nacht“ – Unglaublich wie flott und nett die gehen!), hol mein Bettzeug und den Wecker.
Gerasela kommt heim, dreht im Mädchenzimmer das Licht und das Radio voll auf. Ionela faucht sie an.
Ich mach den Kakao und eine Mischung aus Halva und Margarine für´s Frühstück, räum das abgewaschene Geschirr weg, beschrifte die Essensprobe, häng die heruntergefallenen Jacken wieder auf (wir haben noch immer keine ordentlichen Haken!), mach mein Bett. Das Bad ist wieder trocken, ich geh Zähneputzen. Dann führ ich Rahela, Josif und Daniel nacheinander auf´s Klo und wieder ins Bett zurück, damit sie sich nicht verlaufen.
Im Bett schreib ich den Rapport (Josif hat keine Zahnbürste, Außenbeleuchtung ist kaputt), lerne 2 Seiten Vokabel, schreibe Tagebuch.
Es ist 23:30. Ich mag meine Kinder! Gute Nacht.
Freitag, 7. November 2008
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