Montag, 30. Juni 2008

Concordia - Feste feiern, Erfolge, aber auch "Scheitern"







Am Sonntag haben wir im Sf. Lazar in Bukarest ein Fest gefeiert - und das nehme ich zum Anlass, ein bißchen über Concordia zu philosophieren.....



Das Fest haben wir gefeiert, weil Georg Sporschill ("der Pater") und Ruth Zenkert da waren (und ein hoher Gast, ein Jesuit aus Deutschland). Und Georg und Ruth sind nicht oft da, werden aber immer sehnsüchtig von allen Kindern erwartet. Wenn einer von diesen zwei irgendwo auftaucht, ist gleich eine ganze Traube Kinder da und hängt sich an und alle wollen mit Ruth und Georg reden. Das sind wirklich die beiden Intergrationsfiguren von Concordia. Aber Concordia ist inzwischen so groß und in so vielen Ländern vertreten, dass halt nicht mehr viel Zeit bleibt, um in´s Lazar, in das Stammhaus von Rumänien, wo alles begonnen hat, zu kommen.

Wir haben also eine sehr schöne und überaus lebendige Liturgie in der Kapelle gefeiert und dann war großes Fest im Garten, wo verschiedene Kindergruppen aufgetreten sind. Das war wirklich sehr abwechslungsreich und überaus schwungvoll - eine richtig gute Show!

Aber auch Scheitern gibt es - aber was heißt schon "Scheitern"? Für mich sind das Kinder, die zum Beispiel auf der Farm waren, dort voll intergriert waren, eine Arbeit gehabt haben, und dann beschließen, wieder auf die Straße zurück zu gehen: Lydia, Victor, Lacrimara, Claudiu,.... Manche kommen wieder auf die Farm zurück, aber nur ganz wenige. Manche landen nach einiger Zeit auf der Straße wieder im Lazar, andere sieht man lange nicht mehr, beil allen hoffen wir, dass sie doch wieder kommen. Dabei sind das oft echt gescheite Jugendliche, die gut Englisch und Deutsch können, gut Gitarre oder Klavier spielen, mit denen man richtig gut reden kann. Aber für diese Jugendlichen ist jedes der Häuser von Concordia ein Gefängnis im Gegensatz zu den Freiheiten der Straße.

Und dann gibt es die vielen Kinder, die mißbraucht werden, Mädchen und Burschen, die auf den Strich gehen, 18-jährige, die das dritte Kind erwarten.

Aber es gibt auch Jugendliche, die jetzt die Matura machen, die in Rumänien und Österreich studieren, die in verschiedenen Berufen selbständig im Leben stehen. Das sind die großen Erfolge. Aber jeder gute Augenblick mit den Kindern von Concordia, all der Spaß, dem wir miteinander haben, die gemeinsamen Feste, all das sind Erfolge, und genau das ist es, warum so viele Jugendliche (und auch Ältere) gerne für Concordia arbeiten.

Montag, 23. Juni 2008

Resumee über den Einsatz der NÖ LFS









Ich habe ja schon über die Gruppen aus den landwirschaftlichen Fachschulen NÖ geschrieben. Vorige Woche ist die letzte Gruppe vor der Sommerpause heimgefahren. Jede Gruppe war mit ihrem Schwerpunkt eine große Hilfe für die Farm: Die Gartengruppen haben unsere Hausgärten gejätet, bepflanzt und Pflanzen vorgezogen, wieder gejätet, gegossen und den Hausmamis gezeigt, was schon alles zu ernten ist (und wie man es verwendet - weil nicht alles, was für uns selbstverständlich ist, kennt und verwendet man auch hier - zB Schnittlauch und Karfiol wird kaum verwendet). Diese Gartengruppen haben auch bei den "Glashäusern" (= Plastiktunnels) und auf den Feldern mitgeholfen (Kraut setzen und jäten, das Gleiche bei den roten Rüben, bei den Zwiebeln und Erdäpfeln kennen sich die Rumänen selber bestens aus).

Die Landwirschaftsmechaniker haben die Fahrräder gerichtet (und das war viel Arbeit!) und die Traktoren und andere landwirtschaftlichen Machinen mit viel Geduld und Phantasie wieder auf Vordermann gebracht.

Die Tischler haben Betten, Tische, Kästen und noch viel anderes Kleinzeug gebaut (zB hunderte Laternen!).

Die Weinbauern haben Bäume geschnitten, Spalierobst gezogen und einen neuen Weg angelegt.

Und auch in den anderen Häusern von Concordia waren diese Gruppen oft im Einsatz. Jedenfalls wirkt sich dieser Einsatz jetzt sehr positiv aus: Wir haben herrlich viel frisches Gemüse, das auch die Kinder selber mit Begeisterung ernten (und auch essen!). Der neue Weg lockert die Rasenfläche sehr nett auf. Die Fahrräder funktionieren immer noch, werden immer wieder aufgepumpt, aber sonst laufen sie bestens und jeden Abend dürfen die Kinder von einem anderen Haus mit den Fahrrädern herumdüsen.

Jedenfalls möchte ich mich auch auf diesem Weg nochmals bei allen LeherInnen und SchülerInnen für ihren Einsatz hier auf der Farm bedanken! Und ich bin schon sehr neugierig auf die Gruppen, die im Herbst kommen werden.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Ferien!



Unsere Kinder haben seit dieser Woche Ferien! Jetzt läuft alles viel entspannter. Der morgendliche Aufstehstress fällt weg, wir haben für alles viel mehr Zeit.

Gestern war ich mit den Kindern von meinem Haus am Fluss plantschen. Es war ein herrlicher warmer Abend nach einem ganz schön heißen Tag. Das Wasser war angenehm kühl. Wir sind im Schlamm gestapft, haben uns gegenseitig angespritzt, sind im Flussbett gewandert.

Wieder auf der Farm gab es einen Großeinsatz im Lindenblüten-pflücken. Dann haben sich meine Kinder zu Hause noch Lindenblütentee gemacht - und natürlich war dann eine wieder nass in der Früh.....

Ab nächster Woche fahren dann einige Kinder zu ihren Familien nach Hause. Für die anderen gibt es Ferienprogramme: Malen, Sport, Jonglieren, Ausflüge,... Und auch Ferien am Meer und in den Bergen wird es für die Kinder geben. Es wird jedenfalls ein langer Sommer bis die Schule im September wieder anfängt.

Dienstag, 3. Juni 2008

Tag des Kindes










Am Sonntag war in Rumänien (n Österreich auch?) "Tag des Kindes". Der wird in Rumänien ganz groß gefeiert. In genz Bukarest gibt es Aktionen für Kinder, in Ploiesti haben Kindergruppen am Hauptplatz getanzt und die ganze große Hauptstraße zwischen Bahnhof und Hauptplatz war gesperrt und voll mit Familien und spielenden Kindern - wie die Hauptallee, wenn an einem schönen Sonntag viel los ist.


Auf der Farm haben wir natürlich auch volles Programm für die Kinder gehabt: Zuerst einen Laufwettbewerb, verschiedene Spiele (leider war da gerade ein arger Wolkenbruch mit Hagel, sodass wir in den Sportsaal flüchten mußten) und dann eine Disco mit Verkleidungen. War lustig, wie fantasievoll sich die Kinder präsentiert haben!