Montag, 27. Oktober 2008

Hochzeit auf Rumänisch





Eine Tochter unserer Landwirtschaftsmami hat geheiratet und ich war mit meinem alten Auto Chaufeurin für die Familie. War sehr interessant, diesen agnzen Tag mit der Familie zu erleben.

Um 10 Uhr war Termin am Standesamt. Wir haben im Haus der Braut zusammengewartet. Der Bräutigam ist aus dem Nachbarort, die Freunde aus diesam Ort sind mit einem großen Reisebus gebracht worden. Die standesamtliche Trauung im Rathaus hat der Bürgermeister gemacht und es hat keine 10 Minuten gedauert. Der Bürgermeister hat das sehr locker gemacht und recht Schmäh geführt während seiner Amtshandlung. Dann ist die Braut mit Unmengen Blumen überhäuft worden, wir haben mit Süßwein angestoßen und Schockolade wurde verteilt.

Wieder beim Haus der Braut war beim Eingang ein Kübel mit Wasser postiert, in den jeder, einen Geldschein als Eintrittsgeld einwerfen mußte (als erster der Bräutigam). Dann haben wir eine Vorspeise bekommen (Wurst, faschierte Bällchen, Käse, Paradeiser, Gurke, Oliven und viel Ţuica), dann wurde getanzt (die ganze Zeit über war Musik in voller Lautstärke - rumänisch halt...) und dann hat es die Hauptspeise gegeben: gebratenes Fleisch mit Erdäpfelpüree und wieder Ţuica.

Bis 15 Uhr hab ich mich dann ausreruht, dann war Termin beim Fotografen - jetzt schon in voller Montur (das übliche, sehr teure und kitschige Brautkleid).

Dann hab ich schnell noch einen Chaufeurjob für die Farm erledigt und war wieder rechtzeitig für die Abfahrt zur Kirche zurück.

Die Zeremonie in der Kirche war auch recht locker. Auch der Pope war sehr gut aufgelegt. Eine wichtige Rolle hat eine kleine Fichte mit einem weißen Tuch gespielt, die immer vor dem Brautpaar hergetragen wurde. Und niemand konnte mir sagen, was das soll!

Es gibt auch so was wie eine Kommunion: da füttert der Pope zuerst den Bräutigem dann die Braut mit in Süßwein getunkten Biskotten. Gesungen und gebetet hat nur der Pope abwechselnd mit einem Vorbeter. Sonst stehen alle nur herum. Dann werden alle möglichen Sachen geküßt (die Kronen, die Bibel, die Ikonen), dann gehen alle 3x um den Altar herum (vorne weg zwei Burschen mit der Fichte) und dann bedankt sich das Brautpaar mit Küsschen bei allen.
Zum Abschluss haben wir wieder alle Schokolade bekommen.

Die Festtafel war in einem kahlen Saal, rundherum Heurigentische mit halbverwelkten Blumen geschmückt (von der letzten Hochzeit?). Beim Eingang gab es "Champagner" mit Biskotte zum Eintauchen. Dann wieder die gleich Vorspeise und immer wieder Tanz zur Livemusik (irre laut!!!). Und zum Trinken gab es Wasser, Cola und Ţuica. Ich bin um 11 Uhr abgerauscht, mußte aber vorher noch mein Geldgeschenk abliefern - die Geldgeschenke werden dann allen bekanntgegeben, und damit in die Höhe lizitiert!

Insgesamt war es ganz nett, aber viel zu laut. Unterhalten konnte man sich nur, wenn man sich ins Ohr geschrien hat!

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