Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachten in Rumänien







Das waren jetzt also meine ersten Weihnachten fern der Familie. So alt musste ich erst werden, um auch das auszuprobieren. Und es waren sehr schöne Erlebnisse für mich.

Wochen vor Weihnachte beginnen die Proben für ein Weihnachtstück mit Mami Flori. Da spielen die Kinder von ganz klein bis zu den ganz Großen die Weihnachtsgeschichte mit tollen Kostümen, die wir teilweise selber gemacht haben oder aus unseren Kleiderspenden zusammengesammelt haben. Mami Flori ist da schon langbewährte Regisseurin und die Aufführungen (einmal vor Gästen und dann am Heiligen Abend) waren ein voller Erfolg.

Die Jugend studiert immer ein traditionelles Stück ein, diesmal war das eine Geschichte von Bären und Zigeunern. Da waren schon die Proben immer eine Riesenhetz und dann natürlich auch die Aufführungen. Dieses Erlebnis kann man leiden in Bildern nie so wiedergeben, wie es war. (Ich habe auch mit meiner Kamera gefilmt, kann den Film aber am Computer nicht öffnen. Vielleicht schick ich den Film später nach…)

Dann war ich im Kindergarten bei der Weihnachtsfeier. Die Kinder waren kitschig weihnachtlich als Engel und so angezogen, haben getanzt und Weihnachtsgedichte aufgesagt und dann ist der Weihnachtmann (moş craciun) mit Geschenken gekommen. Ich war alleine als Begleiterin in der Gruppe der Großen und bin von sechs Kindern als Mami beschenkt worden! – Und habe dann auch für sechs Kinder die Geschenke tragen dürfen!

In der Schule war ich auch in einer Klasse bei der Weihnachtsfeier. Da haben die Kinder von der Farm getanzt und getrommelt. Das war eine ganz eigenartige Feier: im Klassenzimmer, wo nur die Tische hinten zusammen geschoben waren, kaum weihnachtlich dekoriert und der Boden so was von dreckig! Ganz voll mit den Schalen von den Sonnenblumenkernen, die alle immer und überall knabbern!

Dann hat es eine Weihnachtsfeier im Kultursaal von Aricestii gegeben: „vis de iarna“. Das ist eine Initiative von Concordia und da treten immer mehrere Gesangsgruppen von den verschiedenen Schulen und eben Concordiagruppen auf. Und sogar der Bürgermeister war da!

Am 22.12. gehen die Kinder alle gruppenweise zum Beichten in die Kirche (und dort stehen sie Schlange mit anderen Beichtwilligen aus dem ganzen Dorf!), und am 23.12. holen sie sich das „heilige Brot“ – so was wie unsere Kommunion, die aber auch dir Kleinen bekommen, und ein Sackerl mit Geschenken.

Am 23. am Abend ziehen unsere Kinder in Gruppen mit Erziehern durch das Dorf und singen Weihnachtslieder bei den Häusern. Und bekommen überall Zuckerln und Schokolade dafür (da sind auch wir in unserem neuen Haus mehrmals besungen worden). Was die Kinder in diesen Tagen an Schokolade essen ist unglaublich!!!
Und dann kommen die Feiern am 24.12. Da gehen wir um 18 Uhr in die festlich geschmückte Kapelle, dann wird beim bunt blinkenden Weihnachtsbaum und der großen Krippe im Freien gesungen und dann gibt es Spektakel im Saal: da treten die verschiedenen Bläsergruppen auf, die Gitarrengruppe, Kinder singen oder sagen Gedichte auf, und das Weihnachtsstück wird aufgeführt. Dann gehen alle in ihre Häuser und warten auf den Weihnachtsmann.

In unserem Haus haben wir bis 22.30 gewartet. Wir waren das letzte Haus. Auch unsere Jugendlichen hier warten ungeduldig wie die Kleinen. Wir haben dann noch mit dem Weihnachtsmann ein Glaserl Wein getrunken und dann endlich unser Festessen gegessen: Sarmale mit Mamaliga!

Und am 25.12. war dann großes Weihnachtsfest mit Liturgie mit dem Pater im COC. Von allen Seiten sind die Kinder von Concordia mir Reisebussen angereist gekommen. Der Sportsaal war gesteckt voll! Und es war eine schöne Messe mit viel weihnachtlichem Spektakel anschließend. Und ich freu mich jetzt immer, wie viele Kinder ich schon kenne, nicht nur die von der Farm!

Keine Kommentare: