Dienstag, 4. März 2008

Sf. Lazar in Bukarest







Am Samstag habe ich wieder meine Rumänischkurs im Lazar gehabt (es gibt drei verschiedene Futurformen!!!). Wir sind dann über Nacht dort geblieben und ich habe ein bißchen einen Einblick in das Lazar bekommen.



Das Lazar ist die erste Anlaufstelle für die Kinder, die von der Straße kommen. Die kleineren kommen gleich in ein anderes Haus, die Jugendlichen können bleiben. Sie haben hier die Möglichkeit zu duschen, in einem kleinen Raum haben sie Fächer für ihre Sachen, die hier für sie eingesperrt werden, wenn sie wollen. Sie bekommen frisches Gewand, sie können hier essen und schlafen.

Kinder, die schon länger hier sind und sich in die Gemeinschaft eingliedern wollen, bekommen Betten in Zimmern. Die meisten schlafen in den Gängen auf Bänken in Schlafsäcken. Manche wolen auch gar nicht in ein Zimmer. Kinder, die hier bleiben wollen, bekommen kleine und dann immer verantworungsvollere Aufgaben übertragen. So arbeiten zB. einige Jugendliche in der Küche.

In starken Zeiten sind bis zu 70 Jugendliche hier (im Winter). Jetzt ist es schon wärmer, jetzt waren ca. 40 Kinder im Lazar.

Von hier können die Kinder dann weiter in andere Häuser kommen, wo sie dann eine Ausbildung bekommen oder arbeiten. So sind vor kurzem einige Jugendliche bei uns auf der Farm eingezogen.

In der Früh und am Abend kommen alle in die Kapelle zum Beten und Singen. Es wird immer ein Psalm gebetet, eine Bibelstelle gelesen, das "Vater unser" gebetet und viel gesungen. Das Fürbittgebet dauert immer sehr lange, weil fast jedes Kind eine Fürbitte sprechen will. Nach der Kapelle ist dann das Essen. Es wird hier ganz hervorragend gekocht! Am Sonntag gab es Sarmale mit Mamaliga zu Mittag!

Am Sonntag machen die Kinder mit den Voluntären und Erziehern gemeinsam immer einen Ausflug: in den Zoo, zu einem Schloss, in einen Park,...

Diesen Sonntag waren wir mit ca.25 Kindern zuerst beim Gottesdienst in einer orthodoxen Kirche. Da sind vor der Kirche zwei Sicherheitsmänner gestanden, die uns nicht hinein lassen wollten. Unsere Kinder sind wirklich nicht so super angezogen. Manche gehen in Trainingshosen, mit Schlapfen, einer nur mit Socken, haben teilweise wilde Jacken an. Nachdem die Erzieherin einige Zeit verhandelt hat, durften wir hinein, nur einer mußte draußen bleiben, weil seine Jacke "nicht schön genug" war..... die Sicherheiutskräfte sind auch mit und in die Kirche hineingegangen und haben die Kinder weiter kontrolliert - war ein ziemlich eigenartiges Erlebnis für mich. Die meisten Kinder sind wirklich gerne in der Kirche. Es war auch sehr stimmungsvoll. Es ist fast immer gesungen worden - ein gemischter vierstimmiger Chor hat sehr gut gesungen! Die Riten der orthodoxen Kirche sind für mich sehr undurchsichtig. Wenn ich da mehr Durchblick habe, werde ich auch darüber schreiben.

Irgendwann sind wir dann wieder gegangen. In einem Park haben wir einen Kinderspielplatz gestürmt. Es war sehr lustig, wie sich die Kinder ausgetobt haben. Dann sind wir mit dem öffentlichen Bus wieder ins Lazar gefahren.






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