Sonntag, 27. April 2008
Ostern in Rumänien
Die orthodoxe Kirche feiert diese Woche Ostern. Ich bekomm natürlich nicht alle Feinheiten der Bräuche hier mit, aber einiges ist mir schon aufgefallen:
Gefastet wird hier so, dass keine Fleischprodukte und keine Milchprodukte gegessen werden.
Am Karfreitag ist den ganzen Nachmittag über Gottesdienst. Da steht der Priester mitten in der Menge in der Kirche und alle singen gemeinsam (das habe ich sonst noch bei keiner Messe so erlebt). Ein Altartisch steht in der Mitte der Kirche mit dem Grabtuch Christi darauf. Die Menschen kommen mit Blumen, wie zu einem richtige Begräbnis und legen die Blumen auf dieses Grabtuch und kriechen dann unter diesem Grab durch und stehen dann im Angesicht der Ikonostase wieder auf - Tod und Auferstehung ganz persönlich nachempfunden. Der Priester zieht dann mit allen Menschen aus der Kirche hinaus, alle mit Kerzen in den Händen. Es wird weiter gebetet und gesungen, stundenlang.
Am Samstag ist mitten in der Nacht Auferstehungsmesse. Das wird auch stundenlang in den Kirchen gefeiert, dann kommen die Priester heraus auf eine eigens hergerichtete Tribüne und entzünden die Auferstehungskerzen. Das Licht wird an alle Menschen rundherum weitergegeben und dazu das Halleluja gesungen. Das ist so ungefähr um 1 Uhr Früh.
Ich war wieder Freitag und Samstag in Bukarest und habe dort die Feiern miterlebt. Am Sonntag, jetzt, feiern wir in der Farm.
Mittwoch, 23. April 2008
Kooperation mit den NÖ LW Fachschulen
Die SchülerInnen und LehrerInnen der NÖ landwirtschaftlichen Fachschulen gehören seit Ostern schon ganz selbstverständlich zum Farmleben dazu - so selbstverständlich, dass ich bis jetzt vergessen haben darüber zu schreiben. Aber jetzt...
Schon im Vorjahr haben SchülerInnen mit ihren Lehrkräften aus den LFS für je 2 Wochen hier gearbeitet. Dieses Projekt läuft auch noch dieses Jahr weiter. Es kommen immer ca. 3 SchülerInnen mit einer Lehrkraft. Sie bleiben zwei Wochen hier, wohnen auf der Farm, essen mit den Kindern in den Häusern mit und arbeiten in verschiedenen Bereichen: Tischlerei, Gartenbau, landwirtschaftliche Technik,... Eine zweite Gruppe kommt gestaffelt, so dass sich die Gruppen immer eine Woche überschneiden.
Wo immer die Bursche und Mädchen anpacken, da geht etwas weiter. Die sind wirklich gut! Zuerst waren Tischler hier, die Werkzeugkästen und Holzlaternen für Ostern gemacht haben. Die nächsten haben Sitzgarnituren gebaut. Jetzt sind zwei Gruppen Mädchen aus dem Bereich Gartenbau hier und haben alle Hausgärten und Blumenbeete neu gestaltet! Und gerade da hat es drei Tage geschüttet! Da haben sie in den Glashäusern Blumen eingesetzt. Ich habe im Garten viel mitgeholfen, und dabei viel für mich gelernt. Ich werde das hoffentlich dann allles in meinem Garten umsetzen können...wenn ich nächstes Jahr wieder daheim bin.
In der Freizeit setze ich mich gerne zu diesen Gruppen aus Österreich zum Plaudern und weil es wirklich interessant ist, was in den LFS so alles gelehrt wird.
Montag, 21. April 2008
Wochenendausflüge
Nicht nur die Voluntäre, auch die SchülerInnen der LW Fachschulen aus NÖ, die jetzt auf der Farm arbeiten (darüber später), verlassen am Wochenende gerne die Farm und machen das Umfeld unsicher. Dieses Wochenende waren es zwei Ausflüge:
Am Samstag waren wir mit Irina auf dem von der Farm organisierten Ausflug zu einem Kloster im Gebiet von Buzau. Nach fast drei Stunden Fahrt sind wir endlich dort: Kloster Ciulanu, mitten im Wald, rundherum eine große Wiese mit Steinskulpturen verschiedener Künstler. Wir sind dort herumspaziert, und dann wieder heimgefahren. War zwar sehr nett, aber leider so weit zu fahren.
Am Sonntag bin ich mit den Lehrerinnen und drei Schülerinnen mit öffentlichen Bussen nach Sinaia gefahren - herrliches Wetter, schneebedeckte Berge, gutes Essen - da hat alles gepaßt. Wir waren beim Kloster (war gerade Messe mit schönen Gesängen), beim Kloster Peles (haben am Weg dorthin bei den Souvernirstandeln viel eingekauft) und sind nach dem Mittagessen noch weit durch den Ort gewandert. Ich war zwar schon vor zwei Wochen hier, aber da hat es in Strömen geregnet! Nach Sinaia fahre ich gerne öfter.
Mittwoch, 16. April 2008
Voluntäre
Aus ganz Europa kommen Voluntäre, um bei Concordia zu arbeiten. Die Meisten kommen aus Österreich, aber wenn dann so ein bunt gemischter Haufen aus Österreich, Norwegen, Italien, Rumänien und Frankreich zusammensitzt, dann ist die gemeinsame Sprache Rumänisch.
Wenn ich zu Gast im Lazar in Bukarest bin, und es kommt jemand herein, den oder die ich nicht kenne, rede ich auch zuerst einmal Rumänisch. Meist stellt sich dann heraus, dass wir doch beide Deutsch als Muttersprache haben.
Wir unternehmen viel gemeinsam, jedes Wochenende geht irgendeine Gruppe auf Reise irgendwohin. Ist ganz lustig, die unterschiedlichen Menschen hier beisammen zu erleben. Was sie schon gemacht haben, was sie in ihrem Leben noch vorhaben....
Dienstag, 8. April 2008
Brasov
Am Wochenende war ich 2x in Brasov. Brasov ist ca. 1 1/2 Autostunden von Ploiesti Richtung Norden entfernt. Hier steht die berühmte "Schwarze Kirche", die größte Hallenkirche in Rumänien.
Am Freitag war ich mit Liz (der englischen Erzieherin) und Rachela (ein Mädchen aus unserem Haus, das ich zu ihrem 6. Geburtstag eingeladen habe) mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs: Bus bis Ploiesti, Zug bis Brasov, Bus in´s Stadtzentrum. Wir waren 4 Stunden bis dorthin gebraucht. Aber für Rachela war alles ein Erlebnis: die vielen Stiegen am Bahnhof, der Doppelstockzug, das Klo im Zug, die automatischen Türen im Zug (hat sie alles mehrfach ausprobiert), und dann die fremde Stadt! Und erst das feine Essen im Restaurant! Sie war eine richtige kleine Lady. Leider hat es immer wieder genieselt, sodass sie die Spielplätze nicht richtig ausprobieren konnte. Beim Heimfahren hat der Zug dann noch ziehmlich Verspätung gehabt, dass wir den Bus verpaßt haben und mit dem Taxi heimgefahren sind. Da haben die anderen Kinder groß geschaut, wie die kleine Lady das Taxi verlassen hat!
Am Samstag war ich mit Christian (aus Österreich, hat eine Firma in Bukarest) und seinem Hund in den Bergen von Sinaia gewandert - teilweise im strömenden Regen. Und neben dem Weg noch Schnee - also nicht sehr gemütlich, aber wir sind gut und weit gewandert. Und wir haben schwarze Scheerosen gesehen!
Am Sonntag war ich dann das zweite Mal in Brasov. Diesmal mit den Schülern und Lehrern aus den niederösterreichischen landwirtschaftlichen Fachschulen, die jetzt auf der Farm arbeiten. Da hat es schon beim Wegfahren geschüttet! Wir haben einen Stop in Sinaia beim Kloster und beim Schloss Peles gemacht. Wir haben das Schloss besichtigt (und sind am Weg dorthin waschelnass geworden). Das Schloss ist wirklich etwas Besonderes. Die Wände, Decken, Türen, fast die ganze Einrichtung ist aus Holz und über und über mit Schnitzereien geschmückt.
In Brasov hat es dann nur mehr leicht geregnet, manchmal sogar aufgehört! Wir haben hervorragend im Casa Romanesce im Schei-Viertel gegessen und sind ein bißchen durch die Stadt gewandert. Trotz des Regens war es doch ein glungener Ausflug.
Und am Montag war wieder herrlichstes Wetter......
Dienstag, 1. April 2008
Arbeit am Feld
Jetzt wird überall auf den Feldern gearbeitet. Traktor gibt es wirklich nur auf der Farm. Aber es sind meistens viele Leute, die gemeinsam händisch ein Feld bepflanzen. Das dauert lange, aber ist sicher sehr kommunikativ. Überhaupt sind bei allen Arbeiten immer viele Leute beieinander. Einer oder zwei arbeiten, die anderen geben geistige Unterstützung. Bei Straßenarbeiten sind auch immer ein ganzes Rudel Leute um eine Maschine herum. Schaut immer recht gemütlich aus. Es dauert halt ein bißchen länger. Für mich ist dieses gemütliche Leben sehr erholsam!
Abonnieren
Posts (Atom)