Nach einer anstrengenden Arbeitswoche haben wir uns am Wochenende auf den Bergen ausgetobt. Eigentlich wollten wir zu dritt gehen, aber eine Kollegin ist in Bukarest bis 6 Uhr früh versumpft, und so sind wir zu zweit mit dem Bus nach Ploiesti und dann mit dem Maxitaxi nach Sinaia gefahren. Beim Wegfahren hat es geregnet, in Sinaia war herrlicher Sonnenschein und auf den Bergen sind die Regenwolken gehangen. Es hat geschüttet, gehagelt, wir sind durch dichten Nebel gewandert - ohne gescheiten Plan, kaum Markierungen, aber wenn der Nebel sich einmal kurz gelichtet hat, haben wir gesehen, dass wir richtig sind. Dann sind Schafherden aus dem Nebel aufgetaucht, wir haben andere Wanderer gehört (aber nicht gesehen). Wie der Nebel aufgerissen ist, haben wir eine tolle Fernsicht gehabt.
Leider waren alle Hütten voll belegt, so konnten wir nicht oben bleiben und sind gleich unsere nächste Tagesetappe weitergegangen und in den nächsten Ort, Busteni, abgestiegen. Das war recht abenteuerlich steil, durch herrliche Alpenblumenwiesen (mit Türkenbund, Knabenkraut und tollen schwarzroten Disteln) hat immer wieder einen Wildbach gequert und unten im Wald war es dann schon ziemlich düster - und das ist die Zeit der Bären! Also haben wir uns laut unterhalten und mit Stöcken immer wieder auf die Bäume geschlagen. Und wir haben wirklich keine Bären gesehen. Aber die letzte Stunde sind wir mit einer Wandergruppe aus Bukarest gegangen, mit denen wir uns sehr gut unterhalten haben.
Einschub "Bären": Zwei andere Kollegen wollten zwei Stunden den gleichen Weg, den wir gegangen sind hinauf, und sind von der Polizei zurückgeschickt worden, weil gerade so viele Bären dort unterwegs waren....
In Busteni haben wir ein einfaches und billiges Zimmer gefunden, sind gut Essen gegangen und haben dann herrlich geschlafen.
Am Sonntag haben wir uns nach einem Picknickfrühstück (Forneti mit Trinkjoghurt) getrennt: Julia ist zu einem Gottesdienst in eine Pfingstgemeinde gegangen und mich hat es in das Kloster von Busteni gezogen. Unglaublich, wie viele Leute da waren: Alte, Junge, ganze Familien haben in der Wiese gelagert und sich die Messe über Lautsprecher gegeben. Das Kloster ist erst im Entstehen, überall wird gebaut, die riesige Kirche ist noch nicht fertig, die Messen finden in einer kleinen Holzkirche statt. Und es waren so viele Menschen dort, dass sie sich sogar zu den Boxen für die Opferkerzen in langen Schlangen angestellt haben!
Vom Kloster weg bin ich in den Wald gegangen, habe viele Walderdbeeren gegessen und um 12 Uhr haben wir wieder nach Hause gestoppt. Nach einem guten Abendessen in Ploiesti sind wir pünktlich um 16:15 Uhr wieder auf der Farm gewesen (um 16:30 fängt mein Dienst an).
Nach so einem entspannenden Wochenende halten wir unsere Kinder wieder gut aus.
Nach so einem entspannenden Wochenende halten wir unsere Kinder wieder gut aus.